Tag 16 | Montag 12. April 2010 | Sedona - Kingman

Nur zwei Stunden

Um 7.00Uhr sind heute alle wach. In nur 2 Stunden sind wir fahrbereit, was sich zwarviel anerhört, aber mit 2 kleinen Kindern schlussendlich eher wenig ist. Dernormale Durchschnitt lag auch 2008 eher bei 3 Stunden ohne zu Hetzen.


„Wie-weit-ist-es-noch?“

Wir fahren gegen 9 Uhr in Richtung „West Fork Trail“. Dort stellen wir unserWohnmobil auf einen der beiden WoMo-Parkbuchten. Wir ziehen unsereWanderschuhe an und marschieren los. Wie so oft kommt schon bald das erste„Wie-weit-ist-es-noch?“ von unseren Kindern. Wir müssen zugeben, dass der ersteKilometer noch nicht so spannend ist. Dann aber kommt der 1. Crossing durch denkleinen Fluss.

 

Ein echtes Abenteuer

Es sind etwa 15 Meter auf großen Steinen und umgefallenenBaumstämmen zu überwinden. Unsere Kinder staunen ungläubig, wie andere Wanderervorsichtig drüber balancieren. Zunächst wollen sie nicht und wir sind amÜberlegen, ob wir umkehren sollen. Aber dann siegt auch bei den Kindern dieAbenteuerlust und wir versuchen es. Währenddessen lernen wir 2 Frauen von derOstküste kennen, die auch einige Fotos vom Überqueren der Familie Peter machen.Vorsichtig geht erst Uwe rüber, um dann von Petra die Kinder entgegen zunehmen. Mit etwas Anstrengung schaffen wir es dann auch ohne nass zu werden.

 

Ein Fernglas schwimmt davon

Dann geht es wenige 100 Meter entlang des Flusses zum 2.Crossing. Der ist etwas breiter, mit weniger Steinen und wackligerenBaumstämmen. Svenja bekommt etwas Muffensausen und möchte eigentlich umkehren.Uwe schaut sich den Übergang nochmals genauer an und ist der Meinung, dass wires schaffen können. Uwe versucht einen möglichst stabilen Halt zu finden undwartet darauf, dass Petra ihm Tim in den Arm gibt. Dabei reisst sich das kleineFernglas, was an Petras Gürtel befestigt war, los, fällt in den Fluss undschwimmt davon. Svenja ist darüber so aufgebracht, dass sie in den hellstenTönen schreit und wir sie nur schwer beruhigen können. Aber an einWeiterwandern ist nicht mehr zu denken.

 

Svenja ist selber groß

Wir beschließen umzukehren bis zum 1. Crossing. Dort hilftUwe noch alle heil wieder zurückzubekommen. Dabei gehen wir so vor, dass Petraund Uwe zunächst Tim auf die andere Seite bringen. Svenja sollte am Uferwarten…Doch was macht sie? Als wir uns umblicken, balanciert sie die erstenSchritte alleine hinter uns her. Als sie dann mit unserer Unterstützung amanderen Ufer angekommen ist, ist sie sichtlich stolz auf sich und ihren Mut.Wir auch!!!!

 

Der Fernglas-Retter

Petra und die Kinder gehen in Richtung Wohnmobil zurück. Uwewill noch ein paar Kilometer und ein paar Crossings ins Tal hinein laufen. Beidem 3. Crossing war es ihm jedoch zu gefährlich zu balancieren und deshalb ginger einfach durchs Wasser… waren zwar die Schuhe nass, aber das war keinProblem. Nach ca. 30 Minuten ist er umgekehrt und hat zwischen dem 2. und 1.Crossing das Fernglas von Petra im Wasser gesucht. Petra hatte es mitten imBach gesehen, wollte aber keine nassen Füße bekommen. Da Uwe da ja dann sowiesoschon nasse Füße hatte stieg er bis zu den Waden ins Wasser und rettete dasFernglas. Allerdings war mittlerweile so viel Wasser in das Innenlebengedrungen, dass es für die nächsten Monate nicht nutzbar war. Im Spätsommer2010 konnten wir endlich wieder durchschauen.

 

E-Mail-Adresse von Fremden

Gegen 12.30Uhr war Uwe wieder am Wohnmobil zurück. Er fand einen Zettel von den beidenAmerikanerinnen am Auto, die uns beim 1. Crossing fotografiert haben und uns soihre E-Mail-Adresse mitteilten. Petra kam mit den Kindern von der Toilette undals sie das Fernglas sahen war größte Freude bei den Kindern angesagt. Bevorwir weiterfahren essen wir im Auto noch Melone.


Sturm

Auf dem Weg zum knapp 2000m hoch gelegenen Oak Creek Vistasahen wir einen Feuerwehreinsatz wegen eines in die Schlucht gestürzten Autos.Via Flagstaff (6904ft) ging es auf die I-40 und über die Arizona Divide (ca. 7.335ft.) zum Tanken. Es ist höllisch windig. Beim Tanken bläst es Uwe fast fort.Und es beginnt zu regnen. Unterwegs kommen wir teilweise durch Schneeregen. Undmanchmal ruckeln die Böen ganz schön am Wohnmobil. Außerdem kommen wir nurlangsam weiter, weil wir Gegenwind haben. Unsere Kinder schlafen derweil undbekommen davon fast gar nichts mit.

 

Wiedersehen nach 2 Jahren

Gegen 17.30Uhr fahren wir auf den KOA Kingman (wieder, wie 2008 auch schon). Das Wetterhat sich beruhigt. Es ist noch etwas kühl, aber die Vorhersage sieht gar nichtso schlecht aus. Abendsgibt es endlich mal wieder Schinkennudeln. Danach überlegen wir, ob wir 3 Tagein Las Vegas „verbummeln“ wollen. Das Wetter, unsere Resttage und das„Ruhebedürfnis“ sprechen dafür.

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